Goldfischfutter
Heute möchten wir uns mit der Ernährung von Goldfischen beschäftigen. Wie ist die Zusammensetzung von handelsüblichem Goldfischfutter, und wie sollte es gelagert werden? Was können wir zusätzlich verfüttern und was lieber nicht? Diese Fragen und mehr wollen wir heute beantworten.
Viel Spaß beim Lesen.
Was und wie fressen deine Goldfische?
Goldfische sind Allesfresser (Omnivore) und bestens an das Leben im Wasser angepasst. Sie können ihre Nahrung sowohl im Freiwasser als auch von der Wasseroberfläche oder vom Grund des Gewässers aufnehmen. Dabei sind sie so geschickt, dass sie den Bodengrund einsaugen, alles, was nicht essbar ist, wieder ausspucken und nur das Verwertbare behalten. Da Goldfische Allesfresser sind, ist es besonders wichtig, ihnen das richtige Futter anzubieten, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Trockenfutter
Trockenfutter als Goldfischfutter bietet mehrere Vorteile, die es zur bevorzugten Wahl für die Ernährung von Goldfischen machen:
- Nährstoffreich: Hochwertiges Goldfischfutter ist mit Vitaminen, Mineralien und anderen wichtigen Nährstoffen angereichert.
- Vielseitig: Trockenfutter ist in vielen verschiedenen Formen erhältlich.
- Leicht zu dosieren: Trockenfutter lässt sich einfach portionieren.
- Haltbarkeit: Im Gegensatz zu Frischfutter ist Trockenfutter länger haltbar und gut lagerbar.
- Kosten: Trockenfutter ist im Vergleich zu Frost- und Lebendfutter deutlich günstiger.
Futterformen
Goldfischfutter wird in verschiedenen Formen im Handel angeboten. Die gängigsten Varianten sind Flocken, Pellets, Sticks und Granulat. Jede Form hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Flockenfutter eignet sich gut für junge Goldfische, jedoch werden die Nährstoffe schnell ausgespült, was das Wasser belastet. Sticks enthalten oft zu viel Luft und sind meist zu groß für kleinere Goldfische. Pellets haben sich in der Praxis bewährt und sind in verschiedenen Größen erhältlich, sodass sie von Jungtieren bis zu ausgewachsenen Goldfischen gefressen werden können.
Verhältnis von Protein und Fett im Goldfischfutter
Ich empfehle ein Goldfischfutter mit einem Proteinanteil von 40% und einem Fettanteil von 10%, also ein Verhältnis von 4:1. Ist der Fettanteil zu gering, aber der Proteinanteil zu hoch, kann es passieren, dass nicht ausreichend Energie, für die Verwertung der Proteine bereitgestellt werden kann und der Goldfisch auf eigene Reserven zurückgreifen muss, was langfristig zu Schäden führt.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate dienen als Energiequelle. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Kohlenhydrate im Futter enthalten sind. Dein Goldfisch scheidet überschüssige Kohlenhydrate nicht einfach aus, sondern wandelt sie in Fett um, das in den Fettdepotzellen gespeichert wird. Ein Teil der Kohlenhydrate kann auch zu Glykogen umgewandelt werden, welches im Muskelgewebe oder in der Leber gespeichert wird. Dauerhaft zu viele Kohlenhydrate führen dazu, dass deine Goldfische verfetten oder sogar Organschäden erleiden.
Fischmehl vs. Insektenmehl im Goldfischfutter
Fischmehl steht in der Kritik und so suchen Futtermittelhersteller nach Alternativen, Fischmehl zu ersetzen. Insektenmehl scheint hier eine Alternative zu sein und so ersetzen manche Hersteller heute schon Anteile des Fischmehls durch Insektenmehl. Meist werden die Larven der Schwarzen Soldatenfliege verwendet, die sich leicht züchten lassen. Noch kann nicht ganz auf Fischmehl verzichtet werden; die Vorteile, die zur Gesundheit deiner Goldfische beitragen, überwiegen hier. Vielleicht kann aber in Zukunft auf die Verwendung von Fischmehl komplett verzichtet werden.
Wofür Spirulina?
Spirulina wird oft beworben, wenn es um die Farbe von Goldfischen und Koi geht. Tatsächlich wirkt sich Spirulina positiv auf die Farbqualität deiner Goldfische aus. Getrocknetes Spirulinapulver enthält 3000-4870 ppm Carotinoide, bestehend aus Zeaxanthin, ß-Carotin, Echinenon und anderen. Wird Futter mit Spirulina verfüttert, so weisen diese Fische eine intensivere Färbung auf. Doch nicht nur auf die Farbe wirkt es sich positiv aus, Spirulina ist ein richtiges Superfood. Man sagt ihm nach, dass es das Immunsystem stärkt, die Verdauung verbessert, zu einer gleichmäßigeren Wachstumsrate führt und übermäßige Fetteinlagerungen verhindert. Ob all diese Effekte wirklich zutreffen, kann ich nicht bestätigen, aber Schaden wird es vermutlich nicht.
Lagerung und Haltbarkeit von Goldfischfutter
Dein Goldfischfutter hat, wie auch deine Lebensmittel, ein Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz MHD. Aber was genau sagt es dir? Es sagt dir eigentlich nur eines: Es ist bis zum aufgedruckten Zeitpunkt nicht verdorben und es erfüllt noch die Voraussetzungen eines Futtermittels. Es gibt dir aber keine Garantie, dass die Zusatzstoffe, wie Vitamine, noch in der ausgeschriebenen Menge vorhanden sind.
Die Uhr tickt: Sobald das Futter produziert ist, fangen die Zusatzstoffe an zu zerfallen. Durch eine gute Lagerung kann der Prozess verlangsamt werden. Hier einige Tipps zum Lagern:
Schließe nach jeder Fütterung wieder die Dose, so kann vermieden werden, dass Verunreinigungen, Feuchtigkeit oder Insekten ins Futter gelangen.
Feuchtigkeit kann das Futter verderben und es gehen wichtige Nährstoffe verloren. Durc Schimmelbildung und die Vermehrung von Bakterien, besteht zusätzlich die Gefahr, dass giftige Stoffe entstehen.
Hitze zerstört innerhalb weniger Tage die Zusatzstoffe in deinem Futter. Lasse nie die Futterdose in der Sonne stehen. Optimal wäre eine Temperatur unter 8°C.
UV-Strahlen zerstören bestimmte Zusatzstoffe. Lagere also dein Futter in einem undurchsichtigen Gefäß.
Der 10l-Fischfuttereimer scheint vielleicht günstiger zu sein, doch wenn er erst nach 2 Jahren aufgebraucht ist, befinden sich am Ende auch keine Zusatzstoffe mehr in ihm. Achte darauf, dass angebrochene Futtermittel nach 2 bis 3 Monaten aufgebraucht sind.
Futtertiere als Goldfischfutter
Folgende Futtertiere können sowohl lebend, als auch gefriergetrocknet oder als Frostfutter verfüttert werden:
- Artemia
- Mückenlarven
- Wasserflöhe
- Mehlwürmer
- Bachflohkrebse
- Enchyträen
- Tubifex
- Süßwasser Shrimps
Die Auswahl der Futtertiere hängt von der Größe deiner Goldfische ab. Zum Thema Futtertiere wird es demnächst noch eigene Blogs geben. Sobald sie verfügbar sind, werde ich sie hier verlinken.
Was kannst du noch verfüttern?
Vieles, was im Haushalt anfällt, kannst du deinen Goldfischen als Goldfischfutter anbieten. Es sollte aber stets nur als Ergänzungsfutter angesehen werden und nicht ein hochwertiges Alleinfutter ersetzen. Folgende Lebensmittel sind für deine Goldfische geeignet:
- Wasserlinsen
- Brokkoli, gekocht oder Brokkoliblätter
- Salat/Feldsalat
- Spinat
- Gurke
- Löwenzahn
- Erbsen, gekocht
- Mais, gekocht
- Kartoffeln, gekocht
- Kohlrabiblätter
- Wassermelone
- Haferflocken
Was solltest du nicht verfüttern?
Es gibt eine Reihe von Lebensmitteln, die du nicht verfüttern solltest, da sie von deinen Goldfischen nicht verwertet werden können oder sogar schädlich sind. Dazu gehören:
- Regenwürmer, einige Arten sind giftig
- Fleisch von Warmblütern und dessen Nebenerzeugnissen
- Brot und Brötchen
- Gewürze (einige sind giftig für deine Goldfische)
Futterempfehlung für Hochzuchten
Goldfische mit einem verkürzten Körper neigen dazu, wie Korken aufzutreiben, das sogenannte Korken. Diese Fische können aus dem Gleichgewicht geraten, sodass sie taumeln oder bauchoben an die Wasseroberfläche treiben. Es ist nicht ganz klar, ob dies daran liegt, dass sie Luft verschlucken, wenn sie Futter von der Wasseroberfläche einsaugen, oder ob es daran liegt, dass nicht vollständig verdautes Futter Faulgase bildet. Da diese Zuchtformen nicht so viel Goldfischfutter auf einmal aufnehmen können oder sollten, ist es ratsam, diese Fische öfter mit kleineren Mengen zu füttern. Durch die Verwendung von Sinkfutter kann das Einsaugen von Luft vermieden werden. In der Praxis zeigt sich, dass solche Fische auch besser mit Lebendfutter klarkommen.
Fazit
Goldfische sind Allesfresser und benötigen eine ausgewogene Ernährung, um gesund zu bleiben. Trockenfutter ist eine beliebte Wahl, da es nährstoffreich, vielseitig, leicht zu dosieren, haltbar und kostengünstig ist. Es gibt verschiedene Formen von Goldfischfutter, wie Flocken, Pellets, Sticks und Granulat, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Ein ausgewogenes Verhältnis von Protein und Fett im Futter ist wichtig, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Zusätzlich können bestimmte Lebensmittel aus dem Haushalt als Ergänzungsfutter angeboten werden, während andere vermieden werden sollten. Die richtige Lagerung des Futters ist entscheidend, um die Nährstoffe zu erhalten und Schimmelbildung zu verhindern.
Bis zum nächsten Mal.
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