Nitrat
Das ist der 3. Teil, rund um das Thema Wasser und Wasserwerte, jeden Mittwoch erscheint hier ein neuer Blogbeitrag. Um nichts zu verpassen, kannst du den Blog kostenlos abonnieren. Alle Blogbeiträge findest du hier: Wasser
Heute alles über Nitrat und wie du Nitrat messen kannst.
Worum geht es eigentlich?
Nitrat entsteht im 2. Schritt der Nitrifikation, hier wird Nitrit zu Nitrat. Bei der Nitrifikation entsteht aber nicht nur Nitrat, sondern auch Salpetersäure. Ähnlich wie beim Ammonium und Ammoniak oder auch bei Nitrit und salpetrige Säure, stehen Nitrat und Salpetersäure im chemischen Gleichgewicht. Das Verhältnis zwischen den beiden ist abhängig von dem pH-Wert, je niedriger der pH-Wert ist, desto höher ist der Anteil an Salpetersäure.
NHO3 <-> NO3– + H+
(Salpetersäure: NHO3; Nitrat: NO3–; Wasserstoff: H+)
Nitrat ist für deine Fische nicht giftig und auch die Salpetersäure stellt keine Gefahr dar, der pH-Wert müsste extrem niedrig sein. Dennoch solltest du das Nitrit niedrig halten, denn es ist eine gute Nährstoffquelle für Algen. Bei wenig bepflanzten Anlagen kann es so zu einem starken Algenwuchs kommen.
Wie hoch sollte dein Nitratwert sein?
Es gibt keinen Grenzwert für Nitrat, aktuell sind mir auch keine Berichte bekannt, die Schäden an den Fischen oder sogar den Verlust der Fische beschreiben. Aus dem Koibereich gibt es Berichte, von Nitratwerten von über 200 mg/l, die keinerlei Auswirkungen auf die Fischgesundheit haben. Selbst dein Ausgangswasser kann laut Trinkwasserverordnung (TrinkwV) schon einen Nitratwert von 50 mg/l haben. Ich persönlich visiere einen Wert von < Nitratwert vom Ausgangswasser + 30mg/l an. Als Beispiel hat dein Ausgangswasser einen Nitratwert von 7 mg/l, wäre der Wert bei 7 mg/l + 30 mg/l, also bei 37 mg/l.
Wie kannst du deinen Nitratwert erhöhen?
Es gibt keinen Grund dies zu tun.
Wie kannst du deinen Nitratwert senken?
Wasserwechsel
Abhängig vom Nitratwert deines Ausgangswassers, ist wohl die einfachste Methode der Wasserwechsel, regelmäßig durchgeführt reduzierst du damit dein Nitrat. Hat dein Ausgangswasser aber schon einen Nitratwert von 50 mg/l, wirst du nicht niedriger kommen als dein Ausgangswasser selbst.
Pflanzen
Pflanzen im Teich oder Becken nehmen einen gewissen Teil des Nitrates auf. Um es dadurch vollständig zu entfernen, benötigst du aber eine sehr große bepflanzte Fläche. Die Pflanzzone muss zirka 4- bis 5-mal so groß sein, wie die Freiwasserfläche deiner Fische.
Anaerobe Filterung
Eine weitere Möglichkeit Nitrat zu entfernen, ist der Einsatz eines anaeroben Filters. Hierzu wird ein Filter so langsam mit Wasser durchströmt, sodass in ihm so gut wie kein Sauerstoff mehr vorhanden ist. Dadurch siedeln sich Mikroorganismen an, die eine anaerobe Atmung zur Energiegewinnung nutzen. Oxidierte Stickstoffverbindungen wie NO2– oder NO3–, also die Verbindungen, die Sauerstoff enthalten, werden durch die anaerobe Atmung der Sauerstoff entzogen. Von NO3– zu NO2– zu NO zu N2O und schlussendlich zu N2. NO also Stickstoffmonoxid, N2O Distickstoffoxid und N2 Stickstoff sind allesamt gasförmig und entweichen so einfach aus deinem System. So zumindest die Theorie, ob dies wirklich in der Praxis funktioniert und wie der Filter ausgelegt werden muss, darauf werde ich in der nächsten Zeit, näher eingehen
Wie kannst du dein Nitratwert messen?
Teststreifen
Die günstigste aber auch die ungenauste Methode ist das Messen über Teststreifen, die es günstig zu erwerben gibt. Hier musst du nur den Teststreifen ins Wasserhalten und danach die Farbe vergleichen. Genaue Messergebnisse sind damit nicht zu erzielen, die Abstufung ist zu grob, auch sieht jeder Mensch Farben anders und so kann es hier zu falschen Werten führen.
Tröpfchentest
Genauer wird es mit einem Tröpfchentest, hierzu wird eine definierte Menge an Wasser in ein Reagenzglas gegeben. Danach wird eine genaue Anzahl an Messpulver und Tröpfchen der Testlösung hinzugegeben und nach einer Wartezeit kann die Farbe der Testlösung mit einer Skala verglichen werden. Durch trübes Wasser kann dein Ergebnis beeinflusst werden, aus diesem Grund gibt es Anbieter, die den Test mit einem Komparator anbieten. Jetzt wirst du dich sicher fragen, was ist ein Komparator? Ganz einfach, du hast zwei Reagenzgläser, mit dem einem verfährst du wie oben beschrieben, das andere Reagenzglas füllst du einfach mit deinem Teichwasser. Anschließen fährst du über die Skala, (Testlösung über weiß, Teichwasser über die Farbskala) bis beide Farben übereinstimmen. So gleichst du die Verfärbung des Wassers aus und erhältst ziemlich genaue Messwerte.

Photometer
Bei der photometrischen Auswertung der Wasserwerte, musst du im Vorfeld auch eine Messlösung mittels Tröpfchentest ansetzen. Anschließend wertest du aber nicht selbst diese Probe aus und vergleichst sie mit einer Farbskalar, sondern das übernimmt, sehr viel zuverlässiger das Photometer für dich. Klar ist die Anschaffung teurer als ein reiner Tröpfchentest, aber dafür ist diese Methode auch um einiges genauer.
Meine Empfehlung für dich, starte mit dem Tröpfchentest, dieser Test ist genau genug, um kritische Werte zu erkennen. Wenn du sehr exakte Werte haben möchtest, kommst du aber an einem Photometer nicht dran vorbei.
Bis zum nächsten Mal.
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