Sauerstoff O2

Das ist der 8. Teil, rund um das Thema Wasser und Wasserwerte, jeden Mittwoch erscheint hier ein neuer Blogbeitrag. Um nichts zu verpassen, kannst du den Blog kostenlos abonnieren.  Heute alles über Sauerstoff.

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Worum geht es eigentlich?

Sauerstoff ist neben Wasser selbst der wichtigste Stoff für deine Fische. Ohne Sauerstoff können weder deine Goldfische überleben, noch funktionieren die biologischen Prozesse innerhalb deines Filters. Es muss also immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Der Sauerstoffgehalt schwankt im Tagesverlauf, so produzieren Wasserpflanzen und auch Algen, tagsüber bei der Photosynthese als Endresultat Sauerstoff. Nachts dagegen wird kein Sauerstoff mehr produziert und die Pflanzen verbrauchen selbst wieder einen Teil davon. Tagsüber steigt also der Sauerstoffgehalt an, wogegen nachts der Wert wieder fällt.

Sauerstoff kurz O2, wird in Milligramm pro Liter gemessen (mg/l). Die Sauerstoffsättigung ist relativ, sie ist abhängig von der Temperatur des Wassers, sie wird in Prozent angegeben.

Sauerstoffgehalt vs. Sauerstoffsättigung

Je wärmer das Wasser wird, umso weniger Sauerstoff kann es aufnehmen. Bei 0 °C kann das Wasser noch 14,6mg/l lösen, bei 33°C sind wir nur noch bei der Hälfte, 7,3mg/l. Siehe dir hierzu die folgende Tabelle an.

Wenn du den prozentualen Wert der Sauerstoffsättigung bestimmen möchtest, brauchst du zwei Werte, den Sauerstoffgehalt und die Temperatur des Wassers. Sagen wir du hast 7,2mg/l bei einer Temperatur von 24°C gemessen. Dann wäre die 100%-Sättigung bei 8,4mg/l erreicht (vgl. Tabelle).

Mit diesen drei Werten kannst du deine Sauerstoffsättigung berechnen:

100% / 8,4mg/l * 7,2mg/l = 85,7%

Rechner

Der Rechner berechnet den Sauerstoffgehalt bei einer 100% Sättigung, einem Lufdruck von 1013hPA und in Abhängigkeit des Salzgehaltes.

Temperatur
°C
Salzgehalt

Wie hoch sollte dein Sauerstoffwert sein?

Für deine Fische ist ein Wert von 8mg/l optimal, ein Wert zwischen 3-7mg/l wird noch toleriert, hier solltest du aber Maßnahmen ergreifen, um den Sauerstoffwert anzuheben. Gefährlich sind Werte < 3mg/l, hier musst du sofort gegensteuern, damit du keine Fische verlierst.

Wie oben schon erwähnt, schwankt der Sauerstoffgehalt sehr stark im Tagesverlauf, so wirst du Tagsüber einen deutlich höheren haben, als in der Nacht. Tagsüber ist dies auch gar kein Problem, du solltest nur eine dauerhafte Gasübersättigung (vgl. Tabelle) vermeiden, auf Dauer würden deine Fische darunter leiden.

Woran erkennst du, dass zu wenig Sauerstoff vorhanden ist?

Schnappen deine Fische dauerhaft, an der Wasseroberfläche nach Luft, ist dies immer ein Zeichen, dass deine Fische nicht genügend Sauerstoff aufnehmen können. Die Aufnahme kann durch Giftstoffe blockiert sein (siehe Ammonium & Nitrit) oder der im Wasser aufgelöste Sauerstoff reicht nicht aus. Ein weiteres Anzeichen könnte sein, dass sich deine Fische am Wasserauslauf sammeln, da hier noch am meisten Sauerstoff zur Verfügung steht.

Wie kannst du deinen Sauerstoffwert erhöhen?

Unterwasserpflanzen stellen tagsüber große Mengen an Sauerstoff bereit, sobald die Sonne allerdings untergegangen ist, verbrauchen die Pflanzen selbst wieder einen Teil des Sauerstoffes und produzieren keinen neuen mehr. Du solltest dich also nicht ganz auf die Pflanzen verlassen.

Die Belüftung mit Luftausströmer ist eine gute und sichere Option den Sauerstoffgehalt ständig auf einem guten Niveau zu halten. Auch Venturi-Düsen oder Rieselfilter eignen sich sehr gut, um das Wasser mit Sauerstoff anzureichern. Wasserspiele und Bachläufe tragen auch Sauerstoff ins Wasser, allerdings kühlen sie, an kalten Tagen, die Teiche auch schneller aus.

Wie kannst du deinen Sauerstoffwert senken?

In den meisten Fällen wird es nicht nötig sein, den Sauerstoffwert zu senken. Sollte es dennoch nötig sein, hilft auch hier eine Belüftung, da hier immer ein Gleichgewicht des Sauerstoffgehaltes zwischen Atmosphäre und Wasser angestrebt wird, wird dadurch eine Gasübersättigung vermieden.

Sauerstoff messen

Bevor du misst, solltest du dir Gedanken machen, was du messen möchtest. Der Sauerstoffgehalt schwankt im Laufe eines Tages, möchtest du das Minimum messen, solltest du direkt nach Sonnenaufgang die Messung durchführen. Möchtest du hingegen das Maximum messen, so musst du die Messung gegen Sonnenuntergang durchführen.

Tröpfchentest

Der Handel bietet auch für die Sauerstoffmessung Tröpfchentests an. Hier musst du die vorgegebenen Menge Wasser in ein Reagenzglas füllen und danach die Testlösungen hinzugeben. Nach wenigen Minuten verfärbt sich die Lösung und du kannst sie mit einer Farbskala vergleichen. Stimmt die Farbe mit der Skala überein, kannst du den Sauerstoffwert ablesen und weißt nun wie viel Sauerstoff in deinem Wasser ist. Allerdings ist das Verfahren sehr anfällig für Abweichungen, du solltest also immer plausibilisieren, ob die Werte stimmen können.

Elektronisches Messgerät

Einfacher und exakter lässt sich die Sauerstoffkonzentration mit einem elektronischen Messgerät bestimmen. Günstige Geräte fangen ab zirka 150€ an, je genauer Messergebnisse und je weniger Toleranz man haben möchte, desto höher wird dann aber der Preis. Für die Messung selbst, musst du nur die Messsonde ins Wasser halten. Achte darauf, dass die Sonde gut umspült wird, für den Messvorgang ist es am besten, wenn du mit der Sonde ständig im Wasser „rührst“. Nachdem die Messung abgeschlossen ist, zeigt dir das Messgerät den Sauerstoffwert an.

Bis zum nächsten Mal.

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