Teichfilter
Worum geht es eigentlich?
Dein Teich möchte im Grunde gar kein Teich bleiben, er träumt von etwas anderem. Jeden Tag fallen organische Stoffe im Wasser an, sei es das Herbstlaub, Blütenblätter, Pollen oder die Ausscheidungen deiner Fische. All diese organischen Stoffe können den Teich nicht mehr eigenständig verlassen, sie werden mit der Zeit zu Teichschlamm und lagern sich am Grund ab. Jahr für Jahr wird diese Schicht höher und damit der Wasserstand niedriger. Irgendwann wächst Gras auf deinem Teich, dann Büsche und danach Bäume, dein Teich ist jetzt ein Wald. Was also tun, damit dies nicht passiert? Du brauchst einen Teichfilter
Du musst dafür sorgen, dass all diese Stoffe wieder aus dem Teich kommen. Mit einem mechanischen Filter holst du all diese Stoffe wieder aus dem Wasser, die dort ja nicht hingehören. Ok, und das war jetzt alles? Nein, das Ammonium wird mit jedem Tag mehr und auch dieses muss wieder aus dem Wasser raus. Für diese Aufgabe benötigst du einen biologischen Filter, in diesem sammeln sich unzählige kleine Helfer und diese wandeln dann Ammonium, über Nitrit zu ungefährlichem Nitrat um.
Was brauchst du dazu?
Mit einem mechanischen und einem biologischen Filter bist du eigentlich schon gut aufgestellt. Solltest du aber noch den Anspruch haben, kein grünes Wasser zu haben, oder hältst du viele Fische auf kleinem Raum, so muss du dir noch Gedanken machen, wie du die Schwebealgen entfernst oder den Keimdruck geringhältst.
Mehr gibt es eigentlich nicht, da sich dein Wasser aber nicht von alleine auf dem Weg zum Filter macht, benötigst du noch eine technische Hilfe, die dafür sorgt, dass sich dein Wasser im ständigen Kreislauf befindet. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder über eine elektrische Pumpe oder mithilfe eines Lufthebers. Wie in der folgenden Grafik zu sehen, gibt es damit 4 Komponenten in einem Teichfiltersystem. Die Reihenfolge der Komponenten kann man beliebig festlegen, mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.

Schwerkraft oder gepumpt?
Eins vorweg, egal ob es sich um einen Schwerkraftfilter oder über eine gepumpte Version handelt, beide Typen haben immer einen Schwerkraft- und einen gepumpten Anteil. Was ist also der Unterschied? Beim Schwerkraftsystem wird das Wasser aus dem Filter zurück in den Teich gepumpt, beim gepumpten System wird das Wasser vom Teich in den Filter gepumpt.
Gepumptes System

Bei der gepumpten Version wird das Wasser im Teich angesaugt und durch den UVC-Reaktor zum Teichfilter befördert. Hier findet dann die mechanische und biologische Reinigung statt, anschließend fließt das Wasser über die Schwerkraft zurück in deinen Teich.
Vorteile
- Nachträglich einbaubar
- Bedienfreundlicher, durch mehr Platz am Filter
Nachteile
- Höhere Stromkosten
- Filter muss aufwendig „versteckt“ werden
- Mechanische Filterung ist schwieriger, da alles durch die Pumpe zerkleinert wird
Schwerkraftsystem

Beim Schwerkraftsystem saugt am Ende des Teichfilters eine Pumpe das Wasser an und befördert es durch einen UVC-Reaktor zurück in deinen Teich. Da dadurch ein Niveauunterschied des Wasserstandes zwischen Filter und Teich entsteht, strömt das Teichwasser in den Filter, da das Wasser bestrebt ist ein Gleichgewicht herzustellen.
Vorteile
- Geringerer Stromverbrauch
- Über Luftheber betreibbar
- Unsichtbar im Technikschacht auf Teichniveau
- Kot und andere organische Stoffe werden nicht zerkleinert
Nachteile
- Filter und Teich benötigen eine Verbindung (Bodenablauf, Skimmer)
- Teurer in der Anschaffung
Kombinierte Teichfilter
Kombinierte Teichfilter reinigen deinen Teich mechanisch und biologisch. Im Folgenden werden einige von ihnen und ihre Wirkungsweise beschrieben.
Durchlaufteichfilter
Durchlauffilter sind Teichfilter der Einstiegsklasse, Durchlauffilter sind gepumpte Systeme. Eine Pumpe befördert das Wasser zum Durchlauffilter, der am Teichrand steht. Im Teichfilter fließt das Wasser durch Filterschwämme, die gleichzeitig der mechanischen und biologischen Reinigung dienen. Partikel bleiben an den Filterschwämmen hängen und gelangen so nicht mehr zurück in den Teich. Die porige Struktur der Filterschwämme dient den Bakterien als Ansiedlungsfläche. Zur Reinigung können bei manchem Hersteller die Schwämme im Teichfilter durch Hebel oder durch Ziehen an Griffen ausgepresst werden, dass so entstandene Schmutzwasser wird durch einen extra Ablauf abgelassen.

System: Gepumpt
Vorteile:
- Günstig in der Anschaffung
- Keine Verschleißteile
- Jederzeit am Teich nachrüstbar
- Ausreichende Filterleistung
Nachteile:
- Nur für kleine oder schwach besetzte Teiche geeignet
- Biologie wird bei jeder Reinigung dezimiert
Druckfilter
Der Druckfilter besteht im Gegensatz zum Durchlauffilter aus einem geschlossenen Behälter. Dadurch kann er auch unterhalb des Wasserspiegels verbaut werden. Dein Teichwasser wird in den Teichfilter gepumpt und fließt als erstes durch einen Filterschaum, der als mechanischer und biologischer Filter dient. Am Boden des Filters ist meistens noch Platz für einige Biokörper aus Kunststoff. Unten angekommen fließt das Wasser durch ein Rohr in der Mitte wieder aus dem Filter heraus. Bei einigen Teichfiltern ist in diesem Rohr auch eine UVC-Lampe integriert. Zur Reinigung muss bei günstigen Modellen das gesamte Filtermaterial entfernt werden. Bessere Modelle haben einen weiteren Anschluss für die Schmutzwasserabführung. Zum Reinigen muss der Filter nicht mehr geöffnet werden, man kann das Wasser umleiten und durch eine Mechanik die Filterschwämme auspressen.

System: Gepumpt
Vorteile:
- Günstig in der Anschaffung
- Keine Verschleißteile
- Jederzeit am Teich nachrüstbar
- Ausreichende Filterleistung
- Gut integrierbar in die Teichlandschaft
Nachteile:
- Nur für kleine oder schwach besetzte Teiche geeignet
- Biologie wird bei jeder Reinigung dezimiert
Beadfilter
Der Beadfilter wird meist als Vorfilter in Innenhälterungen verwendet. Hat aber dennoch eine beachtliche Biologie. Dieser Typ kommt ursprünglich aus der Schwimmbadtechnik. Nur ist er nicht mehr mit Sand, sondern mit Beads gefüllt, kleine Kügelchen. Dein Wasser wird unten in den Beadfilter gepumpt, das Wasser muss durch die Beads nach oben fließen, oben gelangt es dann durch ein geschlitztes Rohr wieder in deinen Teich. Wenn der Teichfilter verschmutzt ist, kann er durch das Ventil gespült und gereinigt werden.

System: Gepumpt
Vorteile
- Einfache Reinigung
- Sehr gute Filterleistung
Nachteile:
- Nur für Innenhälterungen, an Teichen muss zu oft gespült werden
- Hoher Energiebedarf
- Biologie wird bei jeder Reinigung dezimiert
Patronenteichfilter
Der Patronenfilter besteht aus mehreren Filterschwämmen, diese Schwämme haben in der Mitte eine Bohrung. In dieser Bohrung wird ein geschlitztes Rohr oder alternativ ein Gitterrohr gesteckt. Alle Filterschwämme werden durch Rohre miteinander verbunden. Am Ende sitzt eine Pumpe und saugt das Wasser durch die Patronenfilter. Hier findet gleichzeitig die mechanische und biologische Filterung statt. Dieser Filter eignet sich sehr gut für ein DIY-Projekt.

System: Schwerkraft oder gepumpt
Vorteile:
- Günstig in der Anschaffung
- Keine Verschleißteile
- Sehr gute Filterleistung
- Sehr gut skalierbar auf die Anforderungen
- Kann in Eigenleistung selbst gebaut werden
Nachteile:
- Aufwendig zu reinigen
- Biologie wird bei jeder Reinigung dezimiert
Bürstenteichfilter
Der Bürstenfilter ist der klassische Filtertyp in Japan. Das Wasser gelangt an einer Seite des Filters hinein. Wichtig ist eine geringe Strömungsgeschwindigkeit im Teichfilter selbst, nur so wird die Sedimentation der Partikel sichergestellt. Gestartet ist dieser Teichfilter mal als mechanischer Vorfilter. Es hat sich aber in der Praxis herausgestellt, dass sich auf den Filterbürsten genügend Biologie ansiedeln kann, wenn man ihn entsprechend darauf auslegt. Zum Reinigen werden die Bürsten mit Teichwasser abgespritzt, das Schmutzwasser kann dann einfach abgelassen werden. Auch dieser Teichfilter eignet sich für ein DIY-Projekt.

System: Schwerkraft oder gepumpt
Vorteile:
- Günstig in der Anschaffung
- Keine Verschleißteile
- Sehr gute Filterleistung
- Sehr gut skalierbar auf die Anforderungen
- Kann in Eigenleistung selbst gebaut werden
Nachteile:
- Hoher Platzbedarf
- Biologie wird bei jeder Reinigung dezimiert
- Abwasseranschluss nötig
Mehrkammerfilter
Wie sein Name vermuten lässt, besteht der Mehrkammerfilter aus mehreren Kammern. Mehrkammerfilter gibt es von zwei bis sechs Kammern. Der generelle Aufbau ist aber immer derselbe. Hier am Beispiel eines Vierkammerfilters. Dein Teichwasser gelangt von unten in den Filter, die erste Kammer ist in der Regel mit Filterbürsten bestückt, sie dienen hier als mechanischer Vorfilter. Grobe Partikel bleiben hier hängen. Das Wasser durchströmt sie von unten nach oben. Danach fließt das Wasser wieder nach unten und durchströmt die nächste Kammer von unten nach oben. Die zweite und dritte Kammer sind hier mit Japanmatten bestückt für die biologische Filterung. Die letzte Kammer ist mit mineralischen Filtermaterial bestückt, wenn das Wasser diese passiert hat, gelangt das Wasser wieder in deinen Teich. Jede Kammer hat einen eigenen Schmutzwasserauslass, so kann jede Kammer getrennt gereinigt werden und die Biologie bleibt in den anderen Kammern erhalten.

System: Schwerkraft oder gepumpt
Vorteile:
- Keine Verschleißteile
- Sehr gute Filterleistung
- Filtermedien können frei gewählt werden
- Biologie bleibt bei der Reinigung vollständig intakt
Nachteile:
- Filterbürsten sind aufwendig zu reinigen
- GFK-Mehrkammerfilter sind teuer in der Anschaffung
- Volumenstrom ist baulich begrenzt (Treppeneffekt, von Kammer zu Kammer)
Rein mechanische Filter
Mechanische Teichfilter werden eingesetzt, um grobe Verschmutzungen aus dem Teich zu entfernen. Im Folgenden werden einige von ihnen und ihre Wirkungsweisen beschrieben.
Vortexfilter
Beim Vortexfilter wird das Wasser tangential eingeleitet. Durch die Runde Form des Vortexfilters gerät das Wasser in eine Drehbewegung und bewegt sich langsam von unten nach oben. Durch die langsame Zirkulation setzen sich die Schwebstoffe ab und sinken nach unten. Die Schwebstoffe, die sich unten absetzen, kannst du ganz einfach durch öffnen des Schiebers, an der Schmutzleitung entfernen. Oben am Vortex wird das Wasser durch ein separates Rohr oder durch eine Ausklinkung am Vortex zum Biofilter weitergeleitet.

System: Schwerkraft oder gepumpt
Vorteile:
- Keine Verschleißteile
- Ausfallsicher
Nachteile:
- Funktionsweise ist vom Durchfluss abhängig. Ist dieser zu hoch, hat der Vortex keine Wirkung mehr
Bogensieb- oder Spaltsiebfilter
Bei diesem Teichfilter wird das Wasser über ein Sieb geführt. Alles, was größer ist als die Maschenweite des Siebes bleibt auf ihm liegen und wird langsam zum Schmutzwasserabfluss geleitet, das so vorgefilterte Wasser kann dann weiter gefiltert werden. Diese Siebe müssen regelmäßig manuell gereinigt werden.

System: Schwerkraft oder gepumpt
Vorteile:
- Günstig in der Anschaffung
- Keine Verschleißteile
- Grober Schmutz und Laub werden gut aus dem System genommen
Nachteile:
- Häufige Reinigung nötig
- Entfernt nur groben Schmutz
Trommelfilter
Der Trommelfilter kommt ursprünglich aus der Industrie und hat es aufgrund seiner guten mechanischen Filterleistung an die Koiteiche geschafft. Aber wie funktioniert er? Der Trommelfilter hat eine Trommel, die mit einer Gaze bespannt ist. Dein Teichwasser strömt also aus dem Teich in die Trommel und muss durch die Gaze. Alle Feststoffe, die größer sind als die Maschenweite der Gaze, bleiben hier hängen.
Mit der Zeit verschmutzt also die Gaze und immer weniger Wasser kann hindurchfließen. Sobald dadurch der Wasserstand auf der anderen Seite der Trommel so weit sinkt, dass der Wasserstandschalter dies erkennt, fängt die Trommel an sich zu drehen. Zeitgleich startet eine Druckpumpe und spült die Trommel über mehrere Spritzdüsen wieder frei. Der Schmutz gelangt dadurch in eine Schmutzrinne und wird ins Abwasser befördert. Sobald der Wasserstand wieder ein normales Level erreicht hat, hört die Trommel sich auf zu drehen und die Pumpe auf zu fördern, bis die Trommel wieder verschmutzt ist.

System: Schwerkraft oder gepumpt
Vorteile:
- Sehr gute mechanische Filterung
- Das Sieb und damit die Maschenweite der Trommel ist austauschbar
- Automatische Reinigung
Nachteile:
- Sehr hohe Anschaffungskosten
- Spülvorgang kann sehr laut sein (Nachbarn)
- Die Schwerkraft Version ist nicht tolerant gegenüber Wasserstandsschwankungen
- Blätter und Algen könnten nicht richtig abtransportiert werden, da sie vorher runterrutschen und in der Trommel bleiben
- Viele Teile die verschleißen können
- Abwasseranschluss nötig
Endlosbandfilter
Der Endlosbandfilter funktioniert ähnlich wie ein Trommelfilter. Hier fließt das Wasser aber nicht durch eine Trommel, sondern durch ein Filterband. Auch hier wird am Wasserstand erkannt, ob das Band verschmutzt ist oder nicht. Ist dies der Fall, fängt hier auch eine Druckpumpe an Wasser zu fördern und spült den Dreck mit mehreren Spritzdüsen vom Band. Dazu startet ein Motor und befördert so den Dreck zu den Spritzdüsen. Diese befördern dann alles in die Kanalisation.

System: Schwerkraft oder gepumpt
Vorteile:
- Sehr gute mechanische Filterleistung
- Kompakte Bauweise
- Algen und Blätter werden sehr gut abtransportiert
Nachteile:
- Hohe Anschaffungskosten
- Spülvorgang kann sehr laut sein (Nachbarn)
- Viele bewegliche Teile die verschleißen können
- Abwasseranschluss nötig
Vliesfilter
Anders als beim Trommel- oder beim Endlosbandfilter, hat der Vliesfilter keine Sprühdüsen. Er arbeitet nach einem anderen Prinzip. Hier muss das Wasser das Vlies passieren, wird durch die Veränderung des Wasserstandes erkannt, dass das Vlies zu stark verschmutzt ist, wird das verschmutzte Vlies einfach aufgerollt. Sobald das Vlies verbraucht ist, muss man die verschmutzte Rolle entfernen und eine neue Rolle einsetzen. Der Vliesfilter hat die beste mechanische Filterleistung von allen aber auch als einziger Filter den Nachteil, dass er ständig neues Vlies benötigt.

System: Schwerkraft oder gepumpt
Vorteile:
- Beste mechanische Filterleistung
- Kein Abwasseranschluss nötig
Nachteile:
- Hohe Anschaffungskosten
- Verschmutztes Vlies kann stinken
- Vliesverbrauch
Rein biologische Teichfilter
Biologische Filter dienen dazu, Ammonium und Nitrit abzubauen. Eigentlich handelt es sich gar nicht um einen Filter, denn er Filter das Ammonium oder Nitrit nicht heraus, sondern wandelt dieses mit Hilfe von Bakterien in unschädliches Nitrat um. Der biologische Filter, bietet diesen Bakterien einen Ort, an dem sie sich ansiedeln können. Wichtig ist im Vorfeld eine mechanische Filterung, da sich ansonsten die biologischen Filter zusetzen und verstopfen.
Bioturm
Der Bioturm besteht an sich nur aus einer großen Tonne, in der im oberen Bereich das Wasser eingeleitet wird und im unteren Bereich verlässt das Wasser wieder die Tonne. Durch eine gelochte Platte kann die Anströmung des Filtermaterials verbessert werden. Mit dem unteren Rohr oder durch Eingraben lässt sich der Wasserstand innerhalb des Teichfilters definieren. Das hat den Vorteil, dass man hier noch einen Teil als Rieselfilter realisieren kann, da nicht unbedingt das gesamte Filtermaterial im Wasser sein muss. Befüllt werden diese Filter meist mit Biokörpern aus Kunststoff.

System: Gepumpt
Vorteile:
- Sehr gute biologische Filterleistung
- Gut skalierbar an die Anforderungen
- Je nach Verwendung mit Rieselanteil
Nachteile:
- Hohe Anschaffungskosten
Rieselteichfilter
Ein Rieselfilter besteht aus mehreren Etagen. Oben wird durch ein geschlitztes oder durchbohrtes Rohr das Wasser in die oberste Etage gepumpt. Gefüllt sind diese Rieselfilter meist mit mineralischen Filtermaterialien. Jede Etage hat ein Boden mit Bohrungen, sodass sich das Wasser nicht anstauen kann. Das Wasser rieselt von Etage zu Etage und nimmt dabei eine Menge Sauerstoff mit auf. Nach der letzten Etage gelangt das Wasser wieder in den Teich.

System: Gepumpt
Vorteile:
- Sehr gute biologische Filterleistung
- Guter Sauerstoffeintrag
Nachteile:
- Sehr laut
- Kann nicht/nur schwer „versteckt“ werden
Desinfektion des Wassers
Für Blätter und Kot hast du jetzt den mechanischen Filter, für Ammonium und Nitrit, den biologischen. Aber was kannst du gegen Bakterien, Viren oder grünes Wasser tun? Denen kannst du mit UVC oder Ozon entgegenwirken.
UVC-Klärer
Der UVC-Klärer erzeugt eine UV-C Strahlung mit einer Wellenlänge von 254 Nanometer. Durch diese Strahlung wird die DNA von Bakterien, Viren und anderen Mikroorganismen zerstört und somit abgetötet. Die UV-C Strahlung ist auch für den Menschen gefährlich, besonders für die Augen, man sollte also nie direkt in eine eingeschaltete UVC-Lampe schauen. Im Handel findet man zwei Arten, die Tauch-UVC und die UVC-Reaktoren. Ich empfehle dir den Einsatz eines UVC-Reaktors, denn bei der Tauch-UVC ist ohne weitere Baumaßnahmen die Anströmung nicht garantiert und kann so im schlechtesten Fall keine Wirkung haben. Besser sind hier Geräte, die das Wasser an der UVC-Lampe vorbeiführen.

System: Gepumpt
Vorteile:
- Reduziert den Keimdruck
- Zerstört Schwebealgen und sorgt für klares Wasser
- Keine Gefahr für deine Fische
Nachteile:
- Im Betrieb am Teich sind mir keine bekannt
- Pflanzendünger auf Chelatbasis werden zerstört und somit unwirksam
Werden deine Fische mit Medikamenten behandelt, so muss für die Dauer der Anwendung die UVC-Lampe ausgeschaltet werden.
Ozon
Ozon ist ein starkes Oxidationsmittel, es entkeimt, entfernt Trübstoffe, tötet Algen ab und wandelt Nitrit zu Nitrat. Super Sache denkst du dir? Ist es auch, aber es erfordert einen hohen Einsatz technischer Geräte. Mit Hilfe von einer Luftpumpe, einem Lufttrockner und einem Ozongenerator wird Ozon erzeugt. Dieses Ozon wird durch eine Venturi-Düse in den Ozonreaktor eingeleitet. Hier findet dann die Oxidation statt. Das desinfizierte Wasser wird nach unten geführt und fließt anschließend durch einen Aktivkohlefilter zurück in deinen Teich. Aber Achtung, Ozon ist nicht ungefährlich, wenn es überdosiert in den Teich gelangt, hast du zwar kristallklares Wasser, aber auch kein Leben mehr im Teich. Der Einsatz von Ozonreaktoren ist etwas für Profis und wird meiner Meinung nach auch nicht für einen Goldfischteich benötigt.

System: Gepumpt
Vorteile:
- Reduziert den Keimdruck
- Zerstört Schwebealgen und sorgt für klares Wasser
Nachteile:
- Hohe Anschaffungskosten
- Gefahrenpotential, kann beim Einatmen zu Schäden an der Lunge und Schleimhäuten führen
- Bei Überdosierung gefährlich für deine Fische oder sogar tödlich
Fazit
Die Auswahl ist riesig, der Markt bietet für jede Situation die richtige Lösung. Die wenigsten Teiche benötigen wohl die Highend-Lösung, die meisten Goldfischteiche kommen wohl mit einem Durchlauf- oder Druckfilter aus.
Was wäre meine Empfehlung?
Für Teiche bis 3.000 Liter empfehle ich dir einen Durchlauffilter mit einer UVC-Lampe. Für alles darüber tendiere ich zum Mehrkammerfilter mit UVC-Lampe, denn er hat mehrere Vorteile. Zum einen kann er als Schwerkraftversion installiert werden und so verschwinden unschöne Schläuche und Kabel aus deinem Teich, zum anderen wird er häufig von Koiteich-Besitzern angeschafft, mit der Erkenntnis, dass dieser dann doch nicht ausreichend für die Koihaltung ist. Es ist immer einer günstig gebraucht zu bekommen und für die Goldfischhaltung sind die Mehrkammerfilter mehr als ausreichend.
Ich hoffe ich konnte dir einige Fragen beantworten, demnächst werde ich hier auch noch detailliert auf die verschiedenen Filtermedien eingehen.
Bis zum nächsten Mal.
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